Am 3. Dezember 1995 konnten wir, die Geschwister der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Reichenbach, nach reichlich zweijähriger Bauzeit unser Gemeindehaus wieder beziehen. Mit vielen Gästen kamen wir an diesem Sonntagnachmittag zu einem gemeinsamen Lob- und Dankgottesdienst zusammen.
Seit über 45 Jahren waren die Räume des Hinterhauses, die ehemalige Backstube und der darüberliegende Mehlboden, unsere Versammlungsstätte. Im Dezember 1992 wurde ein lange gehegter Wunsch Wirklichkeit. Wir konnten das Grundstück Löbauer Str. 9 käuflich erwerben. Nachdem wir die Baugenehmigung erhalten hatten, begann der Umbau und die Sanierung des Vorderhauses, wo eine Wohnung für den Hausverwalter im ersten Stock entstand, die im September 1994 bezogen werden konnte.
Nun folgte der zweite größere Teil unseres Umbaues. Die unteren Räume wurden zu kombinierten Kinder-, Jugend- und Bibelstundenräumen umgebaut.
Ebenso wurden die erforderlichen sanitären Einrichtungen geschaffen. Zum Jahresende 1994 konnte der Zwischenbau, der das Haus und den Versammlungsaal verbindet, errichtet werden. Hier befindet sich nun eine kleine Küche und das Foyer.
Anfang November 1994 mußten wir unseren Gottesdienstraum für die weiteren Bauarbeiten freimachen. Wir fanden in der Adventgemeinde Reichenbach vorübergehend Unterkunft, so daß unsere Gottesdienste, Kinder- und Bibelstunden auch weiterhin stattfinden konnten.
Der Versammlungssaal wurde durch das Entfernen der Zwischenwände und Decken, der ehemaligen Abstellräume, der Stallung und der Waschküche vergrößert. Mit dem Einbau einer Empore entstanden insgesamt ca. 115 Plätze.
Die letzten Arbeiten waren die Außenanlagen: die Errichtung eines Gartenzaunes rund um das Grundstück und die Pflasterung des Hofes.
Mit der Hilfe der umliegenden Gemeinden konnten sehr viele Arbeiten in Eigenleistung erbracht werden. Wir danken hiermit noch einmal allen ganz herzlich, die uns manuell und auch finanziell unterstützt haben.
Zu unserem Einweihungsgottesdienst konnten wir neben dem Bürgermeister, dem Architekten und Vertretern von Baufirmen auch Bruder Ruß von der Verwaltungsstelle Leipzig begrüßen. Er hielt die Predigt an diesem Nachmittag. Sie wurde umrahmt von Liedern des Jugend-, Kinder- und Gemeindechores. Ein Baubericht, Dankesworte an die beteiligten Firmen, Grußworte der Reichenbacher Kirchen, den umliegenden Gemeinden stellvertretend durch Bruder Adelhard Michel und des Bürgermeisters rundeten den Gottesdienst ab.
Vom 12.12. bis 17.12.95 öffneten wir die Türen unseres Gemeindehauses für die Bibelausstellung »Vom Papyrus zur Diskette« der Arbeitsgemeinschaft der Brüdergemeinden. Mit der Unterstützung von Br. Renè Schäfer konnten Schulklassen und Einwohner unsere Stadt durch die Bibelaustellung geführt werden. Den Höhepunkt bildete die Suche nach der ältesten Bibel, die am Ende der Woche prämiert wurde. Sie stammte aus dem Jahr 1563. Ein Bild davon wurde sogar in der Kreiszeitung auf der Titelseite abgebildet.
Sieghard Howitz